Schwarmzeit
Annette | Veröffentlicht am |

Die schlechte Nachricht zu erst: mein kleines Volk musste ich leider vor zwei Wochen auflösen, da so gut wie keine Bienen mehr da waren. Es gab keine Brut und somit auch keine Hoffnung auf Besserung.
Somit blieben nur noch zwei Völker, die sich aber sehr gut entwickeln. Insbesondere ein Volk war zwischenzeitlich sehr gross und wie wir von Mitimkern erfahren haben, fingen die Bienen dieses Jahr schon sehr früh an zu schwärmen. Ein Volk schwärmt dann, wenn es sich gut entwickelt. Ein Schwarm ist die natürliche Vermehrung von Bienen. Sie ziehen ein bis zwei neue Königinnen und die alte Königin verlässt dann mit einem Teil des Volkes die Beute und sucht sich ein neues Zuhause. Wenn man das verhindern will, gibt man dem Volk viel Platz. Es hilft auch, wenn man Bienen entzieht. Man kann dazu einen Ableger oder einen Flugling bilden.
Bei einem Ableger nimmt man Brutwaben, Futterwaben und Bienen aus einem Volk, gibt diese in einen neuen Kasten und stellt diesen in mindestens 3 km Entfernung auf, da die Bienen sonst zum alten Kasten zurückkehren. Wenn man direkt am gleichen Standort ein neues Volk möchte, macht man einen Flugling. Dazu wird das Ursprungsvolk verstellt und an den alten Platz kommt ein neuer Kasten, ebenfalls mit Brut und Futterwabe. Das macht man bei gutem Flugwetter während des Flugbetriebs und dann kommen die Flugbienen zum gewohnten Platz zurück in den neuen Kasten und ziehen eine neue Königin. Das alte Volk verliert Flugbienen und wird im Schwarmdrang gebremst.
Das wollte ich testen und wartete auf ein paar Tage gutes Flugwetter. Allerdings wartete ich wohl zu lange. Am Montag war ich gerade unterwegs, da rief mein Mann aufgeregt an und meinte die Bienen schwärmen. Also nichts wie zurück. Als ich im Garten ankam versuchte mein Mann schon in voller Montur den Schwarm einzufangen. Er hatte sich bei uns in Sanddorn (natürlich der Busch mit großen Dornen 😉 ) und auf dem Gartenhäuschen unseres Nachbarn niedergelassen. Also schön die Bienen in einen Eimer abfegen und diesen in die vorbereitete Beute mit Waben schütten. Dann hoffen, dass man die Königin erwischt hat, denn dann folgen alle Bienen nach. Ansonsten nochmal fegen und schütten, solange bis die Bienen sich in der Beute niederlassen.
Das haben wir gemacht, um dann festzustellen, dass die Bienen im Busch und die Bienen auf dem Dach wohl zwei Schwärme waren. Deshalb mussten wir noch eine Beute richten und das Spiel ging von vorne los. Der Großteil der Bienen hatte sich zwischenzeitlich im Regenrohr der Gartenhütte niedergelassen. So dass Sebastian das abschrauben und leeren musste. Nach viel Fegen und Bienen aus dem Eimer schütten, beruhigte sich die Lage dann langsam und die Bienen zogen sich in die jeweiligen Beuten zurück.
Jetzt stehen sie in der Garage um zur Ruhe zu kommen. (Stand 27.04.)
Ein Tag später und offenbar war es doch nur ein Schwarm, den wir unabsichtlich geteilt haben. Die Bienen in einer Beute sind über Nacht nicht zur Ruhe gekommen und hat auch morgends noch gebraust. Das heisst die Bienen haben laut mit den Flügeln geschlagen. Das machen sie über längere Zeit dann, wenn sie keine Königin haben. Heute nachmittag haben wir uns deshalb entschlossen, die zwei Beuten wieder zu vereinen, in der Hoffnung, dass es zwischen den beiden Teilen keine Schwierigkeiten gibt. Nach 2 Stunden sieht es ruhig aus. Es gibt normalen Flugbetrieb und es ist recht ruhig, kein Brausen mehr.
Nachtrag vom 29.04.: Nachdem es den ganzen Morgen geregnet hat, ist mittags bestes Flugwetter und das nutzt das neue Volk auch kräftig. Jede Menge Bienen rein und raus und dabei sind auch schon einige mit Pollenhöschen, was darauf schliessen lässt, dass die Königin schon angefangen hat Stifte (Eier) zu legen. Soweit alles gut und wir haben wieder drei Völker!
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