Glyphosat und Weizenunverträglichkeit
Annette | Veröffentlicht am |
Vor einiger Zeit habe ich einen Beitrag zum Thema Weizenunverträglichkeit oder -sensitivität gemacht:
https://sinn-voll-geniessen.de/weizen-ein-schreckgespenst-teil-2
Letzte Woche bin ich dann noch auf einen weiteren interessanten Aspekt gestossen, der zu einer Zunahme der Probleme in der Bevölkerung führen kann. Verursacher könnte das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat sein, dass insbesondere unter dem Namen Roundup von Monsanto vertrieben wird.
In den letzten Jahren klagen immer mehr Personen über gesundheitliche Probleme, vor allem Verdauungsprobleme nach dem Verzehr von Weizen. Weizen und das enthaltene Protein Gluten kommen immer mehr in Verruf. Nun gibt es Studien, dass Glyphosat auf unsere Darmbakterien Einfluß haben kann und vor allem wichtige Bifidobakterien, Enterococcen und Lactobazillen werden geschädigt. Das hat Einfluß auf die komplette Darmflora. Auch weitere negative Einflüße von Glyphosat von Krebserzeugung bis Autoimmunkrankheiten werden diskutiert.
Ursprünglich wurde Glyphosat als Unkrautvernichter eingesetzt. Zwischenzeitlich wurde festgestellt, dass es auch die Reifung von Nutzpflanzen insbesondere von Getreide unterstützt. Kurz vor der Ernte ausgebracht, führt es zu einer Reifung und Trocknung. In den USA wird diese Sikkation oder Vorernetspritzung genannte Methode auf den Großteil von Hart- und Weichweizen angewendet. Weizen kann aufgrund der schnelleren Reifung in Gegenden angebaut werden, die früher nicht geeignet waren. Durch die Ausbringung kurz vor der Ernte steigt natürlich der Glyphosatgehalt im Lebensmittel.
In Deutschland wird empfohlen Glyphosat nicht für die Sikkation einzusetzen. Ein Verbot gibt es jedoch nicht. Grenzwerte wurden in den letzten Jahren nach oben angepasst. In anderen Ländern der EU wie z.B. Italien ist dieser Einsatz verboten. Leider ist das Herkunftsland im verarbeiteten Lebensmittel nicht mehr zu erkennen.
Zwischen den steigenden Mengen an Glyphosatverbrauch, Zöliakie und Weizenunverträglichkeit lässt sich durchaus ein ähnlicher Verlauf ablesen.
Getreideprodukte und Hülsenfrüchte, bei denen ebensfalls Glyphosat massiv eingesetzt wird, gehören zu den Hauptlebensmitteln, die wir täglich und in grossen Mengen zu uns nehmen. Eine gewisse Vorsicht ist deshalb aus meiner Sicht durchaus sinnvoll. Für Bio-Lebensmittel ist der Einsatz von Glyphosat verboten und Untersuchungen von Bio-Lebensmitteln sehen viel besser aus als konventionelle. Insbesondere Personen mit Problemen beim Weizenverzehr würde ich deshalb raten auf Bio-Varianten umzusteigen, idealerweise noch aus der Region. Wer meinen Beiträgen folgt, weiss, dass ich der Lebensmittelindustrie nicht negativ gegenüberstehe. Glyphosat ist jedoch ein Thema aus der Landwirtschaft, das ich künftig so weit als möglich meiden werde. Zwischenzeitlich backe ich unser Brot selbst aus Bio-Produkten.
Noch ein Grund für meine Haltung gegen Glyphosat ist meine Tätigkeit als Hobbyimkerin. Grundsätzlich gibt es Untersuchungen die besagen, dass Glyphosat nicht bienentoxisch ist. Allerdings gibt es auch den Verdacht, dass Glyphosat das Orientierungsvermögen von Honigbienen stört und sie deshalb nicht zum Stock zurückfinden. Einem Mitimker ist es schon passiert, dass die Flugbienen von mehreren Völkern einfach nicht zurückkamen. Ich hoffe meinen Mädels bleibt das erspart!
https://bonnfood.wordpress.com/2014/06/15/glyphosat-und-weizenunvertraglichkeit/
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