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Schutzgas für Lebensmittel

Manche Lebensmittel verderben an der Luft relativ schnell. Fette, z.B bei Kartoffelchips können ranzig werden, Bakterien benötigen bestimmte Gase zum wachsen, Fleisch verliert die rote Farbe. Deshalb wird teilweise bei der Abfüllung von Lebensmitteln die Umgebungsluft gezielt durch bestimmte Schutzgase ersetzt. In diesen Fällen muss der Vermerk „Unter Schutzgasathmosphäre verpackt“ auf die Verpackung. Welches Gas verwendet wurde muss jedoch nicht mit angegeben werden.

Die verwendeten Schutzgase befinden sich auch in der Umgebungsluft, jedoch in anderer Zusammensetzung. Es können reine Gase oder auch Mischungen eingesetzt werden. Häufig eingesetzt werden:

  • Stickstoff E941: es handelt sich um ein inertes Gas, das keine Wechselwirkungen mit dem Lebensmittel eingeht und geruchs- und geschmacksneutral ist. Es wir eingesetzt um Oxidationsprozesse wie Ranzigwerden oder Bräunung von Obst zu verhindern und hindert aerobe Bakterien am Wachstum.
  • Kohlendioxid E290: es ist ein farb- und geruchsloses Gas, das sich gut in Wasser löst und einen leicht sauren Effekt hat. Es verhindert Oxidationsprozesse und kann aerobe Bakterien und Schimmelpilze am Wachstum hindern. Allerdings beeinflusst die saure Wirkung in höherer Konzentration den Geschmack. Es ist leichter flüchtig als Stickstoff und wird häufig in Kombination mit Stickstoff eingesetzt.
  • Sauerstoff E948: Sauerstoff befördert oxidative Verderbnisprozesse, hindert allerdings anaerobe Bakterien am Wachstum. Vor allem führt eine hohe Sauerstoffkonzentration dazu, dass Fleisch die rote Farbe behält. Der Hauptanwendungszweck von Sauerstoff ist somit abgepacktes Fleisch.
  • Argon E938: Argon ist ein Edelgas, das inert ist und nicht mit dem Lebensmittel reagiert, ähnlich wie Stickstoff. Es ist schwerer als Luft und verdrängt die Luft somit gut. Allerdings ist es deutlich teurer als Stickstoff und wird deshalb selten eingesetzt.

Bei Frischfleisch ist der Einsatz von Schutzgas umstritten, da die rote Farbe eine frische Qualität verspricht, die nicht der Realität entspricht. Kritiker bemängeln eine negative Auswirkung auf den Geschmack, was jedoch auch nicht unumstritten ist. Der Verkauf von Frischfleisch, insbesondere Hackfleisch bei Discountern ist nur durch den Einsatz von Schutzgas möglich.

Grundsätzlich ist der Einsatz von Schutzgas positiv zu bewerten, da qualitative Verbesserungen und längere Haltbarkeiten möglich sind.

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