Honig
Annette | Veröffentlicht am |

Heute geht es um eine klassische Zuckeralternative, den Honig. Wobei es Honig schon deutlich länger als den heutigen Haushaltszucker gibt. Für unsere Vorfahren war es die erste Art zu süßen.
Honig wird von der Honigbiene „produziert“ und nach dem Schleudern unverarbeitet weiter eingesetzt. Aus diesem Grund wird Honig als sehr naturbelassen betrachtet. Nicht berücksichtigt werden dabei die Produktionsschritte der Insekten. Blütennektar geht über den Honigmagen vieler Bienen, die den süßen Saft eindicken und mit Enzymen versehen. Für ein Kilogramm Blütenhonig müssen die Bienen 3 kg Nektar sammeln. Ohne das Eindicken wäre der Wassergehalt zu hoch und der Zuckersaft würde verderben.
Bei Waldhonig ist noch ein weiteres Insekt an der Entstehung beteiligt: die Laus. Diese nutzt Pflanzensaft aus angestochenen Blättern, kann jedoch nicht den ganzen Zucker verwenden und scheidet diesen wieder aus. Diese Ausscheidung wird von den Bienen gesammelt und zu Waldhonig verarbeitet.
Wirklich unverarbeitet ist Honig somit nicht und da er von Tieren hergestellt wird, auch nicht vegan.
Es gibt verschiedene Honigsorten. Blütenhonig kann, falls er sortenrein von bestimmten Blüten stammt als Akazienhonig, Löwenzahnhonig,… verkauft werden. Daneben gibt es den Waldhonig. Die Zuckerzusammensetzung kann je nach Ursprungspflanze deutlich variieren. Abhängig von der Zusammensetzung kristallisiert der Zucker relativ schnell aus oder der Honig bleibt flüssig. Honig der schnell auskristallisiert wird über mehrere Tage gerührt, so dass eine cremige Konsistenz mit kleinen Kristallen entsteht. Waldhonig hat zum Beispiel einen hohen Fruchtzuckergehalt und bleibt flüssig. Neben Zuckern und Wasser enhält Honig Mineralstoffe, Vitamine, Aminosäuren und Enzyme. Aber auch hier sollte man Honig ja nicht gerade in grossen Mengen essen, so dass die gesndheitlichen Vorteile gering sind. Honig hat eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Diese kann jedoch je nach Sorte stark schwanken. Als Hausmittel wird Honig gerne bei Erkältungen eingesetzt.
Auch geschmacklich können Honige deutlich variieren. Von karamellig, würzig, fruchtig, lieblich, zimtig, nach Marzipan, zartbitter oder auch nach ein wenig Anis. Das hängt einfach davon ab, welche Blumen gerade blühen, wenn die Bienen sammeln.
Wird Honig erhitzt werden einerseits hitzesensible Enzyme und Vitamine abgebaut. Zusätzlich entsteht beim Erhitzen HMF (Hydroxymethylfurfural), dies kann auch bei längerer Lagerung bei Temperaturen über 20°C entstehen. Bei HMF wird eine carcinogene Wirkung diskutiert, diese ist jedoch nicht nachgewiesen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung bemerkte, dass HMF-Gehalte in Lebensmitteln „nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand gesundheitlich unproblematisch“ wären. HMF weist jedoch auf eine Behandlung hin, ab 40 mg/kg HMF ist Honig nicht mehr verkehrsfähig.
Als Imkerin gewinne und nutze ich selbst Honig. Bei Halsschmerzen und Husten wirkt ein Löffel Honig – auch schon psychisch 😉 – Wunder. Aber auch Honig sollte man nur in geringen Mengen zu sich nehmen und schon geschmacklich ist Honig nicht für alle Anwendungen geeignet. Als gesunde Zuckeralternative kann man Honig deshalb auch nicht wirklich bezeichnen, es bleibt hauptsächlich Zucker. Zudem sollte man beim Honigkauf darauf achten regionalen Honig, ideal vom Imker vor Ort, kaufen. Günstige Honig im Supermarkt kommen häufig aus dem Ausland und haben zum Teil lange Transportwege und auch stärkere Verarbeitsschritte hinter sich. Hinzu kommt, dass diese Honige teilweise Sporen von Erregern enthalten können, die für den Menschen unproblematisch sind, aber den heimischen Bienen schaden können. Honiggläser deshalb bitte immer ausspülen bevor sie zum Altglas kommen!
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