SINN-voll geniessen

Auch das Ohr isst mit

„Das Auge ist mit“ ist ein bekannter Spruch, aber auch die Ohren sind beim Essen beteiligt und bei manchen Lebensmitteln wichtig für den Genuss. Würde nicht etwas fehlen, wenn die Wurst beim Abbeissen nicht knackt? Auch bei Chips, Keksen und frischen Brötchen ist das passende Geräusch sehr wichtig. Wobei dieses auch von Sorte zu Sorte sehr schwankt. Ein Butterkeks muss sicherlich anders klingen als ein Löffelbiskuit. Ein Grund warum bei diesen Lebensmitteln viel Aufwand in die Entwicklung der richtigen Konsistenz mit dem richtigen Biss gesteckt wird.

Dabei geht es eigentlich schon bei der Verpackung los. Eine Chipstüte muss rascheln, darf aber auch nicht zu laut sein, um den spannenden Krimi nicht zu übertönen. Eine Biersorte hat das Plop des Bügelflaschen-Verschlusses zum Markenzeichen gemacht. Bei Anhängern dieser Marke reicht wahrscheinlich schon dieses Geräusch, um den Wunsch nach einem Bier auszulösen.

Aber was ist, wenn zum Essen noch weitere Geräusche von Aussen kommen. Charles Spence, Professor für Psychologie und Sinnes-Experte von der University of Oxford untersucht diese Einflüsse. Hohe Töne bringen süssen Geschmack besser zur Geltung und tiefe Töne fördern bittere Geschmacksrichtungen. Derzeit wird untersucht, ob Menschen, die ein Hördefizit bei hohen Tönen haben, weniger zu süssen Speisen greifen. Sicher ist, dass eine Einschränkung beim Hören, auch den Genuss beim Essen stören kann.

Noch eine Erkenntnis aus England: in Bars mit lauter Musik werden mehr Getränke bestellt. Möchte man bei der nächsten Party etwas sparen, sollte man also die Musik nicht zu laut drehen ;).

Da Nebengeräusche also einen Einfluss haben und Gespräche und Musik auch zusätzlich von der Wahrnehmung ablenken, ist durchaus anzuraten, beim nächsten Essen einfach mal ein paar Minuten zu schweigen, den Fernseher und das Radio abzuschalten und sich auf alle Sinne zu konzentrieren.

 

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