Salamanderrettung
Annette | Veröffentlicht am |

Wer kennt noch aus seiner Kindheit Lurchi den Feuersalamander des Schuhherstellers Salamander? Und wann habt Ihr zuletzt in freier Natur einen Feuersalamander gesehen?
Leider wird auch der Feuersalamander durch Bachbegradigungen und Wasserverschmutzung bedroht. Gerade Strassen und Verkehr bilden ein grosses Risiko. Inzwischen hat der Salamander den Schutzstatus „Besonders geschützt“.
Vor ein paar Wochen gab es bei uns im Ort im Wochenblatt einen Aufruf des Nabu bei einer Sammel- und Erfassungsaktion von Feuersalamandern mitzumachen. Als Nabu-Mitglieder und Frosch- und Lurchfreunde haben wir uns natürlich sofort gemeldet. Seit einer Woche sammeln wir jetzt spät abends im Wasserburger Tal an einem Schutzzaun Feuersalamander, Kröten, Frösche und Molche und tragen Sie über die Strasse.
Da die Aktion im Dunkeln stattfindet, hat mein Mann natürlich zuerst für die Sicherheit gesorgt und alte Fahradhelme mit Blinklicht ausgestattet. Zusammen mit Warnwesten und Taschenlampe sind wir bei der Aktion von keinem Autofahrer zu übersehen.

Zu Beginn war es nachts noch ziemlich kalt und die Ausbeute an Amphibien war ziemlich klein. Ausser ein paar einsamen männlichen Erdkröten gab es nichts zu retten. Am Samstag Abend waren wir dann wieder dran und es war ein schön warmer Tag und Abend, dazu kam am Nachmittag Regen, so dass es schön feucht war. Wir konnten unser Glück kaum fassen. Fast dreissig Feuersalamander waren in den Eimern und entlang von Zaun und Strasse unterwegs. Dazu etwa 20 Erdkröten, ein kleiner Springfrosch, ein Grasfrosch und etliche Bergmolche.


Die folgende Nacht war es wieder kalt und es fanden sich nur 3 Erdkröten. Am nächsten Morgen hatten wir auch die Frühschicht und kurz vor Ende hatten wir uns schon damit abgefunden nichts zu finden, da mussen wir aus dem vorletzten Eimer doch noch ein Tier retten, wenn auch kein Amphibium. Eine kleine Rötelmaus war zunächst über die Rettung gar nicht erfreut.
Die nächsten Tage und Nächte sind wieder kalt vorhergesagt, aber wir hoffen auf wärmere Temperaturen und mehr Feuersalamander!
Noch ein kleiner Nachtrag vom 22.03.: Es war heute Nacht kalt und deshalb war kein einziges Amphibium unterwegs. Dennoch hat sich unser Ausflug ins Wasserburger Tal gelohnt. Ich habe meinen ersten lebenden Dachs gesehen. Bisher war es leider nur ein toter, überfahrener Dachs. Dieser lief noch quicklebendig über die Strasse und verschwand im Graben. Nach ziemlich vielen Rehen und Füchsen nun also noch ein Dachs!
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