SINN-voll geniessen

Agavensirup oder Agavendicksaft

Agavensirup, auch Agavendicksaft genannt, stammt ursprünglich aus Südamerika. Das Süßungsmittel wird aus dem Saft von mindestens 8 Jahre alten Agaven gewonnen. Der Saft wird zu einem farblosen bis braunen Sirup eingekocht. Je dunkler der Sirup, desto intensiver der karamellige Beigeschmack. Eingesetzt wird Agavendicksaft von Veganern gerne als Honigalternative. Der Sirup hat einen deutlich gesünderen Ruf als Haushaltszucker und wird deshalb vermehrt beworben und eingesetzt.

Der enthaltene Zucker besteht größtenteils aus Fructose, daneben ist auch Glucose und noch weiter Zucker enthalten. Fructose ist etwa 1,2 mal süßer als herkömmlicher Haushaltszucker (Saccharose). Agavendicksaft enthält in geringen Mengen Inulin, einen unverdaulichen Mehrfachzucker aus Fructose, also einen Ballaststoff. Inulin wird von Darmbakterien abgebaut und es werden ihm gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Da er nur unter 0,5 % enthalten ist, spielt das Inulin jedoch nicht wirklich eine Rolle.  Weiter sind Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Auch diese spielen aufgrund der geringen Konzentration und der – hoffentlich – nicht zu hohen verzehrten Menge nicht wirklich eine Rolle.

Agavendicksaft hat aufgrund des hohen Fruktosegehalts  eine sehr geringe glykämische Last, die als Indikator für den ausgelösten Insulinbedarf im Körper gilt. Agavendicksaft lässt den Blutzucker somit deutlich langsamer steigen als zum Beispiel Haushaltszucker. Allerdings kann Fructose auch negative Auswirkungen haben. Dies trifft besonders Personen die unter Fructosemalabsorption oder Fructoseintoleranz leiden. Auch gibt es Tierversuche bei denen höhe Fructosezufuhr zu Fettleber und Gewichtszunahme führen können.

Somit bleibt festzuhalten, dass Agavensirup nicht wirklich gesünder als Haushaltszucker ist. Letztlich ist es auch „nur“ Zucker 😉

Hinzu kommt, dass die langen Lieferwege aus Südamerika einen negativen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Auch kommt es aufgrund der erhöhten Nachfrage zu Waldabholzung und Monokulturen. Besser und auch deutlich günstiger ist es, heimischen Rübenzucker einzusetzen und davon einfach weniger. Und wer doch einen Sirup bevorzugt hat mit heimischen Dicksäften aus Äpfeln oder Birnen und Rübenkraut Alternativen mit kurzen Lieferwegen.

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