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Süßstoffe – Süße ohne Kalorien

Süßstoffe bilden zusammen mit den Zuckeralkoholen oder Zuckeraustauschstoffen die Gruppe der Süßungsmittel. Weil ihr Energiegehalt im Verhältnis zur Süßkraft nur sehr gering ist, liefern Süßstoffe in den normalerweise verzehrten Mengen praktisch keine Energie. Auch Karies verursachenden Bakterien bieten sie keinen Nährboden und sie fördern somit Karies nicht. Ihre Süßkraft wird immer in Bezug auf Haushaltszucker (Saccharose) angegeben und beträgt das 30 – 3000 fache, je nach Süßstoff. Im Gegensatz zu den Zuckeralkoholen gibt es keine negativen Auswirkungen auf die Verdauung (Blähungen/Durchfall).

Weil die verschiedenen Süßstoffe sich in ihren Eigenschaften unterscheiden und nicht mit jedem anderen Geschmack harmonieren, werden häufig Süßstoff-Kombinationen eingesetzt. Einige dieser Mischungen sind auch als Tabletten oder in flüssiger Form als sogenannte Tafelsüßen im Handel. Auf den Verpackungen dieser Produkte ist stets angegeben, welche Süßstoffe darin kombiniert wurden.

Folgende Süßstoffe gibt es: 

  • Acesulfam K (E 950)
  • Aspartam (E 951)
  • Cyclamat (E 952)
  • Saccharin (E 954)
  • Sucralose (E955)
  • Thaumatin (E957)
  • Neohesperidin DC (E 959)
  • Steviolglycoside aus Stevia (E960a)
  • Enzymatisch hergestellte Steviolglycoside (E960c)
  • Neotam (E961)
  • Aspartam-Acesulfam-Salz (E 962)
  • Advantam (E 969)

In der Zutatenliste werden Zusatzstoffe dieser Gruppe als „Süßungsmittel“ gekennzeichnet, gefolgt von der E-Nummer oder dem Namen des konkreten Stoffes. Die Verkehrsbezeichnung des jeweiligen Lebensmittels muss zudem um den Hinweis „mit Süßungsmittel“ ergänzt werden. 

Zu Süßstoffen kursieren im Netz sehr viele unterschiedliche Aussagen, zumeist sehr negativ. Von krebserregend, appetitsteigernd, allergie- und epilepsieauslösend bis zur Veränderung der Darmflora ist alles dabei. Immer wieder tauchen Studien mit besorgniserregenden Aussagen in den Medien auf. Bei genauer Betrachtung lassen sich viele Aussage jedoch nicht wirklich wissenschaftlich bestätigen. Zum Teil sind es nur beobachtende Studien mit kleinem Teilnehmerkreis, zum Teil sind es Studien an Tieren mit anderem Metabolismus und auch mit sehr hohen Konzentrationen. Eine klare Aussage ist nur sehr schwer möglich, eine negative gesundheitliche Wirkung ist aber auf jeden Fall bisher nicht nachgewiesen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung, das in Deutschland eine Bewertung aufgrund wissenschaftlicher Studien abgibt, hält den Einsatz der innerhalb der EU zugelassenen Süßstoffe für gesundheitlich unbedenklich, sofern die jeweiligen Höchstmengen nicht überschritten werden. 

Meine persönliche Meinung ist, dass es keinen Grund gibt Süßstoffe von vornherein zu verteufeln. Es gibt sicherlich Unterschiede zwischen den einzelnen Stoffen und einige, die zu bevorzugen und einige, die eher zu meiden sind. Grundsätzlich sollte man es mit dem Konsum nicht übertreiben. Mit Verstand verzehrt stellen sie aber gerade bei Getränken eine Alternative zu stark zuckerhaltigen Varianten dar. Auch wenn Wasser oder Säfte sicherlich zu bevorzugen sind, sind süßstoffhaltige Getränke im Vergleich zu zuckerhaltigen Getränken die bessere Alternative. Bei stark übergewichtigen Personen können sie eingesetzt werden, um den Zuckerkonsum zu reduzieren. Idealerweise kombiniert mit einer langsamen Entwöhnung vom Süßgeschmack.

Die These, dass Süßstoffkonsum zu einer späteren Appetitsteigerung und somit mehr Kalorienaufnahme führt ist übrigens durch mehrere Studien nicht bestätigt.

Mein Fazit: bei einer grundsätzlich ausgewogenen Ernährung ist hin und wieder der Verzehr süßstoffhaltiger Produkte kein Problem.

Ein anders gelagertes Problem könnte in Zukunft durch die Belastung unserer Gewässer mit Süßstoffen entstehen. Da die meisten Süßstoffe nicht biologisch abbaubar sind, gelangen sie durch Kläranlagen auch in Oberflächengewässer und sind zwischenzeitlich häufig nachweisbar. Der Nachweis von Süßstoffen in Trinkwasser gilt als Indiz für „Verschmutzung“ mit Oberflächenwasser. Noch sind die Konzentrationen sehr gering un gesundheitlich unproblematisch.

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