Vitamin oder Zusatzstoff?
Annette | Veröffentlicht am |

Vitamine sind für mich ein gutes Beispiel, wie verwirrend die Kennzeichnung von Lebensmitteln für den Laien sein kein.
Vitamine benötigt der Körper für lebensnotwendige Funktionen, er kann sie jedoch nicht selbst ausreichend herstellen. Sie müssen also mit der Nahrung aufgenommen werden. Zum Teil werden auch Vorstufen, sogenannte Provitamine aufgenommen, aus denen das Vitamin hergestellt werden kann. Sie werden in fettlösliche und wasserlösliche Vitamine unterschieden. Der Mangel an Vitaminen führt zu unterschiedlichsten Krankheiten und Symptomen. Die Zufuhr von Vitaminen wird positiv gesehen. Insbesondere bei fettlöslichen Vitaminen, die nicht über den Urin ausgeschieden werden können, kann es jedoch auch zu Überdosierungen, sogenannten Hypervitaminosen kommen. Durch normale Ernährung ist dies nicht möglich, aber durch die hochdosierte Gabe von Vitaminzusätzen, z.B. in Nahrungsergänzungsmitteln. Bei wasserlöslichen Vitaminen ist eine Überdosierung nur bei sehr hohen Mengen (50 – 100 fache Tagesdosierung) akut möglich.
Lebensmittelzusatzstoffe mit einer E-Nummer werden in der Öffentlichkeit eher negativ wahrgenommen. Sie gelten als unnatürlich, schädlich künstlich, Chemie im Essen. Vitamine haben neben den Eigenschaften im Körper auch technologische Eigenschaften, die für die Lebensmittelindustrie interessant sind. Vitamin C (Ascorbinsäure) und Vitamin E (Tocopherol) wirken als Antioxidationsmittel dem Fettverderb entgegen. Vitamin B2 (Riboflavin) färbt intensiv gelb, Provitamin A (Beta-Carotin) färbt orange. werden die Vitamine aus diesen Gründen einem Lebensmittel zugesetzt, sind sie als Lebensmittelzusatzstoff mit Klassenname und Bezeichnung oder E-Nummer zu kennzeichnen.Nimmt man etwas mehr davon, so dass eine ausreichende Menge für eine Deklaration als Vitamin möglich ist, wird aus dem negativen Zusatzstoff plötzlich ein positives Vitamin.
Um eine Zutatenliste richtig interpretieren zu können muss man sich deshalb etwas mit dem Thema auseinandersetzen undmanches auch kritisch hinterfragen.
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