Die wichtigsten Lebensmittelallergien I
Annette | Veröffentlicht am |
Ei
Weltweit sind ungefähr 0.5-2.5% Menschen von einer Hühnerei-Allergie betroffen, allerdings zählt sie bei Kindern zu einer der häufigsten Allergien. In vielen Fällen verschwindet die Hühnerei-Allergie mit den Jahren von selbst, man wächst sozusagen aus der Allergie. Studien zeigen, dass 68% der Ei-AllergikerInnen das Allergen mit einem Alter von 16 Jahren tolerieren.
Oft reagieren Hühnerei-AllergikerInnen auch auf andere Vogeleier, wie z.B. Ente, Gans, Wachtel, Trutuhahn, daher ist der Verzehr dieser Eier nicht sicher.
Es gibt allergene Eiweisskomponenten die hitzestabil sind. Teilweise reagieren Hühnereiallergiker auch auf erhitzte Eier, teilweise nicht.
Erdnuss
Die Erdnuss-Allergie ist die häufigste Nahrungsmittelallergie bei Kindern. Derzeit sind ca. 0.8-3% der Kinder und 0.6-0.8% der Erwachsenen vor allem in den USA, Kanada, England und Australien betroffen. Die Allergie verschwindet mit dem Wachstum meist nicht. Es gilt dann Erdnüsse ein Leben lang zu meiden.
Eine kürzlich erschiene Studie konnte zeigen, dass das Risiko einer Erdnuss-Allergie dramatisch sinkt, wenn man Kindern zwischen 4 und 11 Monaten bereits Erdnüsse in pürierter Form zum Verzehr gibt.
Fisch
Es wird geschätzt, dass weltweit ca. 0.2% der Menschen an einer Fischallergie leiden. Allerdings muss bei diesen Zahlen beachtet werden, dass in Ländern mit hohem Fischkonsum die Zahl der AllergikerInnen höchstwahrscheinlich höher liegt.
Symptome einer Fischallergie können vom oralen Allergiesyndrom bis hin zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock reichen. Bereits geringe Mengen an Fisch können genügen, um Reaktionen auszulösen.
Weizenallergie
Die Weizenallergie ist eine Reaktion des Immunsystems gegen Eiweißstoffe, die in Weizen enthalten sind. Die Symptome können von Asthma und Rhinitis über Hautreaktionen und Magen-Darm-Problemen bis zum anaphylaktischen Schock reichen. Diese Allergie ist nicht nur bei Kindern weit verbreitet, Weizenallergie ist auch häufig bei Erwachsenen. Eine Studie konnte zeigen, dass eine verzögerte Einführung von Weizen in die Nahrung der Kinder eher zu einer Weizenallergie führen kann.
Davon abzugrenzen ist die Zöliakie, eine Autoimmunkrankheit, die zu Glutenunverträglichkeit führt.
Es gibt Menschen, die weder eine Zöliakie noch eine Weizenallergie haben, aber trotzdem Beschwerden entwickeln, wenn Sie Glutenhaltige Speisen essen. Dies wird als Glutensensitivität (im Englischen: „Non Coeliac Gluten Sensitivity“ abgekürzt als „NCGS“) bezeichnet. Die Beschwerden beim NCGS sind mannigfaltig und reichen von Magen-Darm Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall bis hin zu Müdigkeit, Kopf- , Muskel-, oder Gelenksschmerzen, Taubheitsgefühl, Hautausschlag, Depression und Angst. Um das Krankheitsbild des NCGS gibt es viele Kontroversen.
Kuhmilch
Die Kuhmilchallergie betrifft vor allem junge Kinder und wird seltener bei älteren Kinder beobachtet, da bei dieser Allergie eine Toleranz entwickelt werden kann. Sie ist eine der häufigen Allergien bei Kindern in der westlichen Welt und betrifft ca. 2-7.5% der Formula-gefütterten Kinder unter 1 Jahr. In der Milch gibt es auch hitzestabile allergene Eiweissstoffe. Eine ERhitzung führt deshalb nur bei einem Teil der Betroffenen zu einer Abhilfe.
Die einzige Möglichkeit der Therapie ist das Meiden von Kuhmilch. Da Milchkonsum gerade bei Kindern sehr wichtig ist, muss eine Milch-Allergie immer von einem Arzt bestätigt werden, bevor man die Milch aus dem Speiseplan streicht. Ist eine Milchallergie diagnostiziert, muß eine geeignete Alternative gefunden werden, um Mangelerscheinungen durch das Weglassen von Kuhmilch entgegenzuwirken.
Davon abzugrenzen ist die Lactoseintoleranz, die nicht durch Eiweissbestandteile sondern Milchzucker verursacht wird.
Schalenfrüchte
Zu den Schalenfrüchten zählen Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Cashewnüsse, Pekannüsse, Paranüsse, Pistazien, Macadamianüsse, aber NICHT » Erdnüsse, die biologisch nicht zu den Schalenfrüchten oder echten Nüssen gehören, sondern zu den Hülsenfrüchten (wie z.B. die Erbse) und deshalb separat angeführt sind. Die Cocosnuss ist ebenso keine echte Nuss, sondern die Steinfrucht der Cocospalme. In der EU muss sie deshalb nicht als Allergen deklariert werden, auch wenn sie in sehr seltenen Fällen ebenfalls Allergien auslösen kann.
Die allergenen Eiweissbestandteile sind meist hitzeresistent. Bis heute gibt es keine Immuntherapie gegen Schalenfrüchte.
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