Allergie oder Unverträglichkeit?
Annette | Veröffentlicht am |

Wenn man den Medien glauben darf, sind Lebensmittelallergien immer mehr auf dem Vormarsch. Inzwischen hat man schon fast das Gefühl herauszustechen, wenn man nicht auf Zutaten reagiert. Häufig werden hier jedoch Allergien und Unverträglichkeiten miteinander vermengt. Wer nach dem Verzehr von Milchzucker Probleme hat, hat keine Allergie sondern eine Lactose-Intoleranz. Es mangelt an einem Enzym zum Abbau von Milchzucker. Es gibt jedoch auch eine Milchallergie, bei der man auf Milcheiweiß reagiert. Während bei der Intoleranz Lactosefreie Milch, Joghurt, Käse und Sahne möglich sind, muss der Kuhmilchallergiker komplett auf Milchprodukte der Kuh verzichten.
Was also macht eine Allergie aus. Hier ist immer das Immunsystem beteiligt. Das Immunsystem verwechselt ungefährliche Substanzen mit Krankheitserregern und bildet Antikörper. Bei den Auslösern handelt es sich fast ausschlieslich um Proteine. Vom auslösenden Stoff müssen reichen bereits geringe Mengen für eine Reaktion aus. Die Folgen können von relativ mild (Kratzen im Hals, Jucken,..) bis zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock gehen und treten in den meisten Fällen sehr schnell auf. Manchmal reicht eine Erhitzung der Lebensmittel für einen symptomlosen Verzehr aus, da die Proteine durch die Wärme denaturiert und somit nicht mehr als Allergene erkannt werden.
Eine Intoleranz beruht zumeist auf der Unfähigkeit bestimmte Substanzen richtig zu verdauen und aufzunehmen. Die Stoffe werden dann im Dickdarm von Bakterien abgebaut und das führt zu Blähungen, Durchfall und Reizung der Darmschleimhaut. Häufig ist die Reaktion mengenabhängig, so dass die Aufnahme kleiner Mengen ohne Symptome verläuft. Da der Abbau erst im Dickdarm erfolgt, vergehen zwischen Aufnahme und körperlicher Reaktion Stunden bis Tage.
Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie ist weder eine Allergie noch eine klassische Lebensmittelunverträglichkeit. Hier handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit die zu einer chronischen Entzündung des Dünndarms führt. Eine Heilung ist nicht möglich. Bereits sehr geringe Mengen Gluten können zu entzündlichen Reaktionen führen. Betroffene Personen müssen Gluten ein Leben lang vermeiden. Gluten oder Klebereiweiß kommt in Weizen, Hafer, Dinkel, Gerste und Roggen vor. Zwischenzeitlich sind für Zoliakiepatienten im Handel recht viele glutenfreie Produkte als Ersatz verfügbar. Daneben gibt es auch eine Weizenallergie. Hier reicht der Verzicht auf Weizen.
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